Chronik 1926–1974

 

1926 Die Mittel für das geplante Teichgut können trotz jahrelanger, intensiver Bemühungen nicht aufgebracht werden. Georg Stang aus Gerhardshofen hat sich bereit erklärt, die 50 Tagwerk großen Weiher in Tanzenhaid zu einem Musterbetrieb auszubauen.
1928 Immer mehr Fischereibesitzer gehen dazu über, ihre Fischwasser nicht mehr selbst zu bewirtschaften, sondern diese an Sportfischer zu verpachten. Die dadurch erzielten Reineinnahmen sind wesentlich höher.
Große mittelfränkische Fischereiausstellung in Zusammenarbeit mit dem Fischereiverein Nürnberg. In diesem Rahmen findet die Wanderversammlung des Bayer. Landesfischereivereins und der Bayer. Fischereitag statt.
1929 Neuwahl des 1. Vorsitzenden, Staatsrat Dr. Gustav Rohmer, Regierungspräsident. Dr. Huber wird Ehrenmitglied.
1931 Es wird Klage darüber geführt, dass der Staat die Einnahmen aus den Fischerkarten nicht mehr für die Förderung der Fischerei in dem Maße verwendet, wie es früher der Fall war und zugesichert wurde.
50 jähriges Bestehen des Kreisfischereivereins von Mittelfranken. 1.750 Mitglieder in 13 Bezirks-fischereivereinen, 16 Fischereigenossenschaften, 9 Teichgenossenschaften und 2 Sportfischerei-vereinen.
1932 1932 sinken die Preise für KarpfenDie Karpfenpreise sinken, es gilt die Losung:
„Nicht die Erzeugung steigern, sondern möglichst die Produktion zu verbilligen“
Die Forderung wird erhoben, dass die Pachtpreise für Fischgewässer gesenkt werden müssen und die Fischereipachtverträge wieder unter die Pachtschutzordnungen fallen.
Der Fischfrevel wird sehr milde bestraft. Oft erhalten Fischer, die ihre Karte vergessen haben, höhere Geldbußen (Fischer 10,- RM, Frevler 3,- RM).
Die Bisamratte ist in ganz Mittelfranken anzutreffen.
1934 Neuwahl einer arbeitsfähigen Vorstandschaft.
1. Vorsitzender wird Kreisobmann der Kreisbauernschaft L. Fellner. Nach den Richtlinien für die berufsständische und politische Gleichschaltung der Fischereivereine haben die Sportfischer dem Reichsverband Deutscher Sportangler anzugehören. Teichwirte sind beim Reichsverband Deutscher Fischzüchter angeschlossen.
Große Trockenheit und die damit verbundenen Schäden in der Sportfischerei und Teichwirtschaft.
1935 Verluste durch die Bauchwassersucht treten auf. Maßnahmen gegen diese Krankheit sind nicht bekannt.
Kreisobmann Fellner tritt wegen Arbeitsüberlastung zurück. An seine Stelle wird auf allgemeinen Wunsch R. Fritsch, Vorsitzender des Fischereivereins Nürnberg, bestimmt.
1938 Die Verordnung zur Bekämpfung der Bisamratte tritt in Kraft. Die Fischereiausübungsberechtigten sind verpflichtet, die Bisamratte zu bekämpfen.









Chronik 1936-1961

1936-1947 Aus dieser Zeit existieren keine Unterlagen über die Tätigkeit des Kreisfischereivereins. Aufgrund einer Notiz des damaligen Geschäftsführers, Dr. Josef Hofmann, kann folgendes berichtet werden: In der Zeit des dritten Reiches werden die Vereine gleichgeschaltet. Gewählte Vorsitzende gibt es nicht, sondern von der NSDAP eingesetzte „Verbandsführer“. Beim Kreisfischereiverein werden die Herren Wittmann und Prankl eingesetzt.
In dieser Zeit werden auch die Kreisverbände Ober- und Mittelfranken zusammengelegt und als „Fischereiverband Ober- und Mittelfranken“ bezeichnet. 1945, nach dem Zusammenbruch, wird als Vorstand dieser beiden Bezirke Baron v. Schwerin gewählt.
1948 Erste Mitgliederliste nach dem 2. Weltkrieg. In Mittelfranken sind 2.048 Mitglieder in 18 Fischereivereinen, 2 Fischereigenossenschaften und 12 Teichgenossenschaften organisiert. Die Haupt-aufgabe in den letzten Jahren nach dem Krieg war, die Tätigkeiten in den Fischereiorganisationen wieder zu forcieren. Das Wort „Kreis“ gilt nur noch für die Landkreise und nicht für den Regierungsbezirk.
Freier Fischfang für die Besatzungsmächte.
1950 Das Verbot der Nachtfischerei auf Aal wird aufgehoben.
Die Bedeutung der Berufsfischer tritt immer mehr gegenüber den Sportfischern zurück.
Zunehmende Verunreinigung der Gewässer durch Abwasser.
Herausgabe des Fachblattes „Der Fischbauer“ durch den Fischereiverband Ober- und Mittelfranken.
Dem Verband stehen 2 Aggregate für die Elektrofischerei zur Verfügung.
1951 Trennung der mittel- und oberfränkischen Fischereivereinigungen. Der Fischereiverband Mittelfranken ist die Dachorganisation für alle mittelfränkischen Fischereivereinigungen und hat keine Einzelmitglieder.
Die Reiherplage nimmt zu.
Zum 1. Vorsitzenden wird Hans Dobmeier gewählt.
1952 Beitritt des Fischereiverbandes Mittelfranken zum Landesfischereiverband Bayern.
1953 1953 Anschaffung eines VolkswagensDie freie Befischung durch die Amerikaner wird unterbunden. Anschaffung eines Volkswagens.
1955 Für den Teichneubau und Instandsetzung wird ein Bagger gekauft. Der Bezirk Mittelfranken hat einen Betrag von 75.000,- DM mit einer Laufzeit von 10 Jahren vorfinanziert.
1956 Die Pachtpreise für Fischgewässer steigen schneller als die allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse. Es empfiehlt sich Fischwasser, wo es nur geht, zu kaufen.
Der Mitgliederstand nach 75 Jahren seit der Gründung beträgt ca. 3.000.
1957 Die Großverschmutzer der Gewässer – die Städte – haben für die Reinhaltung sehr viel geleistet. Jetzt bedrohen die Kleinverschmutzer und die wilden Müllablagerungen unsere Gewässer.
1959 Fischereivereine führen Schulungskurse mit abschließender Prüfung durch.
Die Fischereigenossenschaften verlieren durch die Zunahme der Angelvereine an Bedeutung.
1961 Fischereirat und Geschäftsführer, Dr. Josef Hofmann tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger bei Bezirk und Verband wird Dr. Christoph Maier. Den Fischereiräten von Ober- und Mittelfranken sowie den beiden Bezirksverbänden steht eine Sekretärin zur Verfügung. Die Bezahlung erfolgt zu je einem Drittel von den Regierungsbezirken und zu je einem Sechstel von den beiden Bezirksverbänden.









Chronik 1964-1974

1964 Ein Angestellter, nur für den Fischereiverband, wird eingestellt.
Die Sportfischerprüfungen werden zukünftig nur durch den Fischereiverband abgenommen.
Durchführung des Landesfischereitages in Pappenheim..
1965 Zentrale Futtermittelbeschaffung wird organisiert. Aufgetretene Schwierigkeiten mit anderen Organisationen führen zur Aufgabe.
1966 Prämien für den Abschuss von Reihern werden nicht mehr bezahlt.
1967 Ein 10-Familien-Wohnhaus in Nürnberg, Steinstraße 1, wird gekauft und in den Jahren 1968 und 1969 umgebaut.
Eine große Fischereiausstellung im Rahmen der „Frankenschau“ findet statt.
Die Angestellte des Verbandes scheidet aus.
1968 Einführung von Grasfischen in Mittelfranken, direkt aus Ungarn. Eine Halbtagskraft wird eingestellt.
1969 Der erste mittelfränkische Fischer-Faschingsball in Nürnberg.
Einzug in das umgebaute Verbandshaus, Steinstraße 1.
Die Fischereiräte von Ober- und Mittelfranken sind Mieter des Erdgeschosses in diesem Anwesen und bilden eine Bürogemeinschaft.
Eine Vermarktungsgenossenschaft in Mittelfranken wird abgelehnt. Die Geschäftsstelle wird ehrenamtlich geführt.
Der verbandseigene Bagger wird verkauft.
1970 Pachtung des Wöhrder Sees in Nürnberg, des 1. Teilstückes des Europakanals und der Dutzendteiche in Nürnberg mit 50 ha Wasserfläche.
Neuwahl des 1. Vorsitzenden, Ewald Flasch.
1971 Die Ablegung der Sportfischereiprüfung wird gesetzlich vorgeschrieben.
Durchführung des Landesfischereitages und einer großen Fischereiausstellung im Rahmen der „Frankenschau“.
1972 Die Pachtpreise erreichen oft eine schwindelerregende Höhe. Die Besatzkosten steigen ebenfalls.
Durch die Gebietsreform wird der Landkreis Höchstadt nach Mittelfranken eingegliedert, so dass der gesamte Aischgrund mit seiner teichwirtschaftlichen Bedeutung im mittelfränkischen Raum liegt.
Zusammenschluss der 20 Teichgenossenschaften auf 7 Genossenschaften, für jeden Landkreis eine.
Kündigung der Mitgliedschaft beim Landesfischereiverband Bayern.
Der Fischreiher wird unter ganzjährigen Schutz gestellt.
1973 Mitgliedschaft des Fischereiverbandes Mittelfranken bei der neu gegründeten Bayerischen Landesfischereivereinigung. Die Teichwirte sind nur noch kooperativ beim Fischereiverband Mittelfranken. Die Interessen der Teichwirte werden durch den neu gegründeten Verband der Bayerischen Berufsfischer vertreten.
Erste Fühler werden wegen der geplanten fränkischen Seenlandschaft ausgestreckt.
1974 Der Europakanal von Hausen bis zum Hafen Nürnberg (36 km) wird durch den Fischereiverband Mittelfranken bewirtschaftet.
Ausrichtung des Landesfischereitages der Bayer. Landesfischereivereinigung in Nürnberg. Gleichzeitig findet eine große Fischereiausstellung im Rahmen der „Frankenschau“ im neuen Messezentrum statt.
Pachtung des Dechsendorfer Weihers in Erlangen. Organisierter Sammeltransport von Aalbrut für Ober- und Mittelfranken.
In der Pegnitz und deren Nebengewässern tritt die UDN auf.


 
 

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